Schweinswale e.V. ist eine Organisation, die sich weltweit für den Schutz von Schweinswalen und küstennah lebenden Delfinpopulationen einsetzt
Präambel
- Der Schweinswal (Phocoena phocoena) ist die einzige in Deutschland heimische Walart. Sie kommen ganzjährig in den deutschen Gewässern in Nord- und Ostsee vor und bringen hier auch ihre Jungen zur Welt.
- Als küstennah lebende Art sind sie durch viele menschliche Aktivitäten wie Stellnetzfischerei, Überfischung, Sprengung von Munitionsaltlasten, Ölförderung, Bau von Offshore-Windkraftanlagen und zunehmenden Schiffsverkehr in ihren Lebensräumen bedroht.
- Eine Subpopulation in der zentralen Ostsee ist mit etwa 350 Individuen vom Aussterben bedroht.
- Durch das neuerliche, verstärkte Vorkommen der Schweinswale an der Nordseeküste und in den daran angrenzenden großen Flüssen kommt es wegen der damit verbundenen speziellen Bedrohungsfaktoren zu vermehrten Todesfällen von Schweinswale.
- Schweinswale e.V. führt eigene Forschungen und ein Sichtungsprogramm und erfolgreiches Citizen Science Projekt zum Vorkommen und Verhalten der Schweinswale in Weser und Elbe durch. Zudem wird die Bergung von toten Schweinswale und deren Untersuchung forciert, um mehr über die Todesursachen und Erkrankungen zu erfahren und Empfehlungen für Schutzmaßnahmen geben zu können.
- Weltweit gibt es sechs verschiedene Schweinswalarten, die sich deutlich im Aussehen unterscheiden und deren Lebensräume nicht überlappen.
- Gemeinsam ist ihnen aber die küstennahe Lebensweise, die sie vielfältigen Bedrohungsfaktoren aussetzt. Gemeinsame körperliche Merkmale sind die Form ihrer Zähne, die im Gegensatz zu den konischen Zähnen der Delfine spatenförmig abgeflacht und rundlich sind, zudem eine abgeflachte Schnauze sowie ein eher kleiner, gedrungener Körper.
- Zu den Schweinswalen zählt auch der im Golf von Mexiko lebende „Vaquita“, die vermutlich kleinste Cetaceen-Art (Phocoena sinus). Diese Art, auch Kalifornischer Hafenscheinswal genannt, steht unmittelbar vor dem Aussterben. Nurmehr etwa 30 fortpflanzungsfähige Weibchen und insgesamt etwa 170 Individuen gibt es noch in einem sehr begrenzten Gebiet. Der Vaquita könnte nach dem Chinesischen Flussdelfin die nächste Cetaceen-Art sein, die in unserer Zeit ausstirbt.
Ziele des Vereins:
- Initiierung, Durchführung und Förderung von Schutzmaßnahmen und Projekten weltweit
- Erforschung von Bedrohungsfaktoren und Erarbeitung von Schutzmaßnahmen
- Durchsetzung der Einrichtung von Schutzgebieten
- Bereitstellung von Informationen für die Öffentlichkeit