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Schweinswalarten weltweit
Weltweit gibt es sechs verschiedene Schweinswalarten, die wir Ihnen im Folgenden vorstellen möchten. Sie unterscheiden sich deutlich im Aussehen und ihre Lebensräume überlappen fast nicht. Gemeinsam ist ihnen aber die küstennahe Lebensweise, die sie vielfältigen Bedrohungsfaktoren aussetzt. Gemeinsame körperliche Merkmale sind die Form ihrer Zähne, die im Gegensatz zu den konischen Zähnen der Delfine spatenförmig abgeflacht und rundlich sind, zudem eine abgeflachte Schnauze sowie ein eher kleiner, gedrungener Körper.
Die Schweinswalarten weltweit:
- Schweinswal – Phocoena phocoena
- Burmeister-Schweinswal – Phocoena spinipinnis
- Hafenschweinswal – Phocoena sinus
- Brillenschweinswal – Phocoena dioptrica
- Dall-Hafenschweinswal – Phocoenoides dalli
- Indischer Schweinswal – Neophocaena phocaenoides
Schweinswal – Phocoena phocoena
Burmeister-Schweinswal – Phocoena spinipinnis
Der Burmeister Schweinswal zeichnet sich durch seinen robusten Körper und einem schmalen, gedrungenen Kopf mit vergleichsweise relativ großen Flossen aus. Das größte Exemplar, das gesichtet wurde, erreichte eine Länge von 200 cm und ein Gewicht von 105 kg, wobei eine Größe zwischen 100 und 170 cm ein Gewicht zwischen 40 und 70 kg die Regel ist. Die dreiecksförmige Finne ist etwas hinter die Mittellinie versetzt. Die Körperfarbe variiert von dunklem bis zu bräunlichem grau auf der Oberseite, während die Unterseite hell grau ist. Oftmals sind die Augen von einem dunklen Fleck umgeben. Den Rücken ziert ein dunkelgrauer Streifen, der sich vom Kinn bis zur Spitze der Finne zieht.
Beheimatet sind die Burmeister Schweinswale im südwestlichen Pazifik und südöstliches Atlantik bei Argentinien, Chile, Peru, Uruguay und im Süden Brasiliens. Sie halten sich in seichten, meist küstennahen, 100–1000 m entfernten Gewässern auf, wobei es auch Sichtungen in Kanälen und Buchten, sowie in den Fjorden von Tierra del Fuego gab. Die Ausnahme ist eine Beobachtung, bei der Burmeister Schweinswale in 5 km Entfernung von der argentinischen Küste entdeckt wurden. Die Wassertemperaturen ihrer Lebensräume schwanken von 3°C in den südlichen Regionen bis zu 19,5°C. Interessanterweise gibt es Hinweise auf genetische Unterschiede zwischen den Burmeister Schweinswalen in Peru zu denen in Chile und Argentinien. Es wurden sogar Ähnlichkeiten zwischen den peruanischen Burmeister Schweinswalen zu den Schwarzdelfinen festgestellt.
Aufgrund ihrer unauffälligen Verhaltensweisen und den relativ ausgedehnten Tauchgängen von 1-3 Minuten gibt es wenige Daten über die Populationsgröße dieser Art. Es ist bekannt, dass es Schulen mit 2-8, sowie andere mit bis zu 150 Individuen gibt.
Die gefährdet sind diese Säugetiere vornehmlich durch den Menschen. Vor allem in Peru wurde der Burmeister-Schweinswahl Konsumopfer der Einheimischen und es kam zu Fängen von mehr als 450 Tieren pro Jahr. Doch auch im Süden Chile geht man davon aus, dass sie in großer Zahl gejagt und als Köder für den Krabbenfang genutzt werden. Genaue Daten gibt es jedoch noch nicht.
Doch auch zu ungewollten Beifängen kommt es jedes Jahr wieder. Die küstennahe Fischerei sorgt in Argentinien jährlich für mehr als 12 Beifänge und in etwas kleinerem Umfang auch in Tierra del Fuego und Uruguay. Daten ergeben, dass Fischerei mit Treibnetzten zu weniger Beifang führen als mit den im 1995-1998 hauptsächlich benutzten, fixierten Stellnetzen.
Hafenschweinswal – Phocoena sinus
Brillenschweinswal – Phocoena dioptrica
Unter den Schweinswalen gehört der Brillenschweinswal zu den Größten seiner Art mit bis zu 224 cm Länge und einem Gewicht von 60 bis 84 kg. Ein besonderes Merkmal stellt die rundgeformte Rückenflosse dar, wobei die des Weibchens eher eckig und kleiner ist. Der Körper ist massig und hat eine blauschwarze Oberseite, während der Bauch leuchtend weiß strahlt. Der Schnabel ist kaum ausgebildet. Den Namen erhält der Brillenschweinswal durch seine brillenartige Augenumrandung in Form eines schwarzen Flecks, der von einer hellen Linie umkreist wird. Eine weitere Linie zieht sich über die Schwanzwurzel bis zur Flunke.
Die meisten Sichtungen und Strandungen dieser Art fanden an der Atlantikküste Südamerikas statt. Jedoch gab es auch Meldungen vor Tasmanien und rund um verschiedene ozeanische Inseln, weshalb vermutet wird, dass die Verbreitungsgebiete weit ins offene Meer hineinreichen und sich zirkumpolar um die Südhalbkugel erstrecken. Da wenige Informationen über die Art bekannt sind und die Sichtungen nur vereinzelt stattfanden, können kaum Aussagen über das Verhalten der Tiere gemacht werden. Er gilt als scheu, schnell, aber wenig akrobatisch. Man geht davon aus, dass sie in kleinen Gruppen, bis zu 5 Tieren, oder auch alleine leben. Bestandsschätzungen liegen nicht vor.
Dall-Hafenschweinswal – Phocoenoides dalli
Es gibt zwei Typen des Dall-Hafenschweinswals: den Dalli-Typ und den Truei-Typ. Sie unterscheiden sich anhand ihrer weißen Bauch- und Seitenfärbung, die beim Truei-Typ vor den Flippern und beim Dalli-Typ erst dahinter beginnt. Außerdem zeichnet sich der Truei-Typ durch seine vergleichsweise längeren und schlankeren Körper aus. Abgesehen von der kontrastreichen Färbung stellt die Finne ein markantes Merkmal dar. Sie ist spitz, oben grauweiß und unten schwarz. Auch die Flunke wird von einem weißen Rand auf der oberen Hinterkante geziert. Mit einer Höchstlänge von 2,40 m (Männchen) bzw. 2,20 m (Weibchen) stellt der Dall-Hafenschweinswal die größte Art der Schweinswale dar. Das Höchstgewicht liegt bei 200 kg. Trotz ihres stämmigen Körpers sind die Dall-Hafenschweinswale sehr aktiv und erreichen eine Schwimmgeschwindigkeit bis zu 55 km/h. Er ist der einzige Schweinswal, der auf Bugwellen reitet. Dadurch hebt er sich von dem sonst so scheues Verhalten seiner Artgenossen ab. Ein blitzartiges Auftauchen ist typisch für ihn, wodurch er eine unverkennbare Gischt, die nach ihrer Form „Hahnenschwanz” genannt wird, erzeugt.
Beheimatet sind die Dall-Hafenschweinswale in den kalten Gewässern des nördlichen Pazifiks, im Japanischen und Ochotskischen Meer, sowie im Beringmeer. Meist lebt er im offenen Meer. Über Wanderungen ist wenig bekannt, allerdings scheinen sie im westlichen Pazifik im Sommer nördlich und im Winter südlich zu ziehen.
Die größte Gefahr stellt zweifelslos die Jagd der japanischen Fischer dar: bis zu 40.000 Tiere werden pro Jahr getötet. Des Weiteren erschweren Beifang, Fischernetzte, in denen sich Tiere verheddern können und die Verschmutzung der Meere den Fortbestand der Art, wobei die Rote Liste der IUCN die Art als nicht gefährdet klassifiziert. Heutzutage liegt der geschätzte Weltbestand bei 1.200.000 Tieren.
Indischer Schweinswal – Neophocaena phocaenoides