Wichtig: Tote Schweinswale melden, bergen und untersuchen!

Totfund Sylt Nordspitze Juni19 R-Schmidt
Totfund Sylt Nordspitze Juni 2019 R. Schmidt

Eine schnelle Bergung und Untersuchung von Totfunden ist sehr wichtig, um die Todesursachen und Krankheiten ermitteln zu können.

Schweinswale e.V. ist allein in den letzten drei Jahren an der Bergung von über 100 toten Schweinswalen beteiligt gewesen und hat bei erhaltener Genehmigung mit Biologen selbst geborgen. Die Schweinswale wurden wissenschaftlichen Untersuchungen an verschiedenen Insitutionen zugeführt.

Um eine schnelle Bergung organisieren zu können, sind wir auf die Mithilfe der Bevölkerung und das zeitnahe Melden von Totfunden angewiesen.

An dieser Stelle möchten wir uns bei all den Schweinswalfreuden herzlich bedanken, die hier durch ihre Meldung per Telefon, WhatsApp oder Online-Formular die Bergungen ermöglichten!!!

Durch Ihre Hilfe können Todesursachen ermittelt werden und ein Hinweis auf die Todesraten gewonnen werden. Dies ist wichtig für Einschätzungen und die Empfehlungen von adäquaten Schutzmaßnahmen.

Schweinswal Totfund mit Fraßspuren - 2017 P. Schröder
Schweinswal-Totfund mit Fraßspuren 2017      P. Schröder

 

Totfund Hamburg Mai 2016, Schweinswale e.V.
Totfund Hamburg Mai 2016, Schweinswale e.V.

Vor allem Stellnetze in der Fischerei, Bombensprengungen, Kollisionen mit Schnellboote im Flachwasser sind u.a. vom Menschen direkt verursachte Haupttodesursachen für Schweinswale.

Toter Schweinswal
(c) G. Mühlener
Toter Schweinswal Brake 2010
SchweinswalTotfund Ruegen Okt 18 G-Braun
Schweinswal-Totfund Rügen Okt 2018 G. Braun

 

Die Bergung von toten Schweinswalen und deren Zuführung zu wissenschaftlichen Untersuchungen hinsichtlich der Todesursachen und Krankheiten betrachtet Schweinswale e.V. als eine der wichtigsten Aufgaben.

Nur dadurch können Erkenntnisse über den Gesundheitszustand und vom Menschen verursachte und vermeidbare Todesursachen herausgefunden und Schutzmaßnahmen für die Schweinswale vorgeschlagen werden.

Vor 12 Jahren wurde das Schweinswal-Sichtungs- und Totfundmelde-Programm von der Biologin Denise Wenger für Nordsee-Küste und die Flüsse Weser und Elbe ins Leben gerufen und mit ehrenamtlichem Einsatz durchgeführt.

Dank der großartigen Beteiligung vieler Bürger und ihren Recherchen konnten neue und erstaunliche Erkenntnisse über das Verhalten und die Verbreitung der Schweinswale in den Flüssen Weser und Elbe bekannt werden.

Schweinswale im Hamburger Hafen. Foto: Wibke Hildebrandt

Auf interaktiven Karten der walschutz.org-Website werden die Meldungen der Bürger und eigene Untersuchungen der Biologin dargestellt und für die Bevölkerung zugänglich. Diese Plattform soll einer breiten Öffentlichkeit Einblicke in die Biologie und Gefährdungssituation unserer heimischen Schweinswale geben.

Behörden und Institute werden mit Datensammlungen und Auswertungen über die Ergebnisse informiert.

2018 über 200 tote Schweinswale an der deutschen Ostseeküste gefunden

203 tote Schweinswale wurden im letzten Jahr an der deutschen Ostsee-Küste gefunden, davon 134 in Schleswig-Holstein und 69 in Mecklenburg-Vorpommern. Dies ist die in den letzten zwanzig Jahren zweithöchste registrierte Rate, nur 2016 wurde noch mehr, über 220 tote Schweinswale aufgefunden. Netzmarken an manchen Tieren verraten, dass sie in Fischernetzen ertrunken sind, aber auch andere Todesursachen wurden ermittelt. Alles in allem sind unsere heimischen Wale durch anthropogene Faktoren in vielen Gebieten stark bedroht und z.B. in der Deutschen Bucht wurde ein deutlicher Rückgang festgestellt..

Besonders die Population in der inneren Ostsee ist auf einem kritischen Stand. Dem Schutz der Schweinswale wird nicht genügend Rechnung getragen, sie sind völlig unzureichend geschützt. Schutzgebiete existieren nur auf dem Papier und auf wirkungsvolle Schutz-Maßnahmen kann sich bislang nicht geeinigt werden.

Totfunde an der Mecklenburg-Vorpommerschen Küste können auch direkt an das Deutsche Meeresmuseum in Stralsund gemeldet werden, telefonisch oder über die APP „Ostseetiere“.

Totfundmeldungen durch die Bürger ermöglichen zeitnahe Bergung

Totfund Ostsee Steinbeck Jan19 Foto2
Totfund Ostsee Steinbeck Jan19

Nur durch die Beteiligung von Spaziergängern, Anwohnern, Seglern, Rangern, Mororboot- und Fährfahrern kann in den meisten Fällen die zeitnahe Meldung von Totfunden erfolgen.

Viele Augen an vielen Orten sehen einfach viel mehr, einzelne Forscher könnten die Gebiete gar nicht ablaufen. Unser großer Dank gilt allen, die das Sichtungsprogramm unterstützen und Totfunde sofort melden.

Unter der Nummer 0176-22208271 können Totfunde zu jeder Zeit direkt telefonisch oder per What’sApp gemeldet werden. Auch die kostenlose App „Sichtung“ steht für iOS -Geräte zum Download im AppStore zur Verfügung. Auf der Homepage findet man ein Online-Meldeformular. Dabei können jeweils auf einer interaktiven Karte die Sichtungs-oder Fundorte bzw. deren Koordinaten gesetzt oder eingetragen werden.

Sichtungs-App-Logo

Kostenlose APP „Sichtung“ – Die APP wurde bislang für iOS programmiert und steht kostenlos im APP Store zum Download zur Verfügung. Programmierung für Android soll bald erfolgen.

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