Leinen los gen Osten

Round Baltic Sea-Kampagne für einen besseren Schutz unserer heimischen Schweinswale

Leinen los in der Ostsee für einen besseren Schutz unserer Schweinswale

Nach der Auftaktveranstaltung am Internationalen Tag des Ostsee-Schweinswals im Ozeaneum Stralsund sind Steffen Rothhardt und seine Frau gestern von Rügen losgesegelt.

Leinen los in der Ostsee für einen besseren Schutz unserer Schweinswale

Geplante Route des Törns mit verschiedenen Stationen bei denen auf die dringend notwendigen Schutzmaßnahmen für Schweinswale aufmerksam gemacht werden soll

Ihr Segeltörn, der mehrerer Monate dauern wird, ist den bedrohten Schweinswalen in der Ostsee gewidmet. Mit der Kampagne ‚Round Baltic Sea‘, die Steffen Rothhardt initiiert und die Schweinswale e.V. inhaltlich mit vorbereitet hat und begleiten wird, soll erneut auf die Bedrohungssituation der Schweinswale in der Ostsee aufmerksam gemacht werden.

Gefahren für Schweinswale sind nicht gebannt

Steffen Rothhardt an Bord seines Segelschiffes, das am 25. Mai von Rügen lossegelte und mehrere Monate in der Ostsee unterwegs sein wird.

Die Situation hat sich für die Schweinswale in der Ostsee trotz verschiedener Schutzabkommen in den letzten Jahrzehnten nicht verbessert. In der westlichen Ostsee wird das Vorkommen auf nur noch etwa 11.000 Tiere geschätzt, davon etwa 800 – 2000 in deutschen Gewässern. Innerhalb der letzten 10 Jahre hat sich der Bestand damit halbiert! Vor allem aber die isolierte Population in der inneren Ostsee ist mit nur circa 400 Individuen akut vom Aussterben bedroht und braucht den höchsten Schutzstatus.

Deshalb hat der gebürtige Stralsunder Steffen Rothhardt die Spendenkampagne „Round Baltic Sea 2019 – Segeln für den Schweinswalschutz“ ins Leben gerufen und wird diese anlässlich des Internationalen Tags des Ostsee-Schweinswals am 19. Mai im OZEANEUM in Stralsund vorstellen. „Mir ist es ein großes Anliegen, konkrete Projekte zum Schweinswalschutz mit den gesammelten Spenden zu unterstützen, vor allem damit einer weiteren Gefährdung der Population in der zentralen Ostsee entgegengewirkt werden kann“, sagt Steffen Rothhardt, der als begeisterter Segler auf der östlichen Ostsee schon mehrere Begegnungen mit den kleinen Walen erlebt hat. Die Spendenkampagne wird auf der Homepage www.help-porpoises.eu begleitet.

Unser kleiner Wal braucht MEER Schutz

„FFH-Schutzgebiete sind zwar ausgewiesen worden, doch es fehlen nach wie vor adäquate, wirksame Schutzmaßnahmen. Die kleinen Wale sterben noch immer qualvoll in den vielen Grundstellnetzen. In  Walschutzgebieten muss diese Art der Fischerei ganz verboten werden“, meint Denise Wenger, Biologin von Schweinswale e.V. Als küstennah lebende Art sind Schweinswale menschlichen Einflüssen besonders ausgesetzt. Die Schwächung ihres Immunsystems aufgrund von eingetragenen Umweltgiften oder Plastik, Nahrungsknappheit wegen Überfischung und nicht zuletzt der zunehmende Unterwasserlärm durch Schiffsverkehr oder Baumaßnahmen verursachen zusätzlichen Stress und Krankheiten. Verheerend sind auch die Folgen ungesicherter Altmunitionssprengungen oder der Einsatz von Airguns bei der Untersuchung des Meeresbodens. Sind kleine Wale während einer Sprengung in der Nähe, können sie durch die Explosion entweder direkt getötet werden oder aber Verletzungen davontragen, an denen sie in den folgenden Tagen verenden.

Bürger für den Schweinswalschutz

Symbolische Scheckübergabe an das Deutsche Meeresmuseum Stralsund und Schweinswale e.V. für ihre erfolgreichen Citizen Science Programme zur Sichtungs- sowie Totfundmeldung zur Bergung von Schweinswalen. v.li.: Walfred, das Maskottchen, Denise Wenger, Steffen Rothhardt und Anja Gallus, Meeresmuseum Stralsund

Während es auf politischer Ebene wenig Fortschritte gibt, führen Schweinswale e.V. und das Deutsche Meeresmuseum Stralsund seit über einem Jahrzehnt öffentliche Schweinswal-Sichtungs- und Bergungsprogramme durch. „Dank der vorbildlichen Beteiligung von Bürgern konnten so wichtige Informationen über die Verbreitung und das Verhalten der Wale gewonnen und die zeitnahe Bergung und Untersuchung von Totfunden ermöglicht werden“, fasst Denise Wenger von Schweinswale e. V. zusammen. Die Daten dienen als Basis für die Erarbeitung von Schutzkonzepten.

Am 19. Mai hat Steffen Rothhardt, Initiator der Round Baltic Sea Kampagne, Spenden mit symbolischen Schecks in Höhe von jeweils 1.500,00 Euro an Schweinswale e. V. und das Deutsche Meeresmuseum überreicht.

Herzlichen Dank an alle Unterstützer, Sponsoren und Spender!

Unser herzlichen Dank gilt Steffen Rothhardt für sein herausragendes Engagement und ganz besonders auch allen Firmen und Privatpersonen, die als Sponsoren und Schweinswalfreunde diese Kampagne für einen besseren Schutz der Ostsee-Schweinswale mit ihrer Spende unterstützen!

Wir wünschen ihm für den Törn immer eine handbreit Wasser unterm Kiel und viele schöne Begegnungen mit Schweinswalen.

Mit Aktionen und Lobbyarbeit werden wir uns in den nächsten Monaten ganz gezielt für eine deutliche

Denise Wenger und Steffen Rothhardt in der Ausstellung des Ozeaneum Stralsund

Verbesserung der Schutzmaßnahmen für unsere heimischen Wale einsetzen, denn es hat in den letzten Jahren keine Fortschritte gegeben und die Situation ist so nicht hinnehmbar.

Die Wale brauchen wesentlich MEER Schutz:

  • Keine Fischerei mit Stellnetzen in den FFH-Gebieten
  • Verbindliche Schutzmaßnahmen bei Sprengungen
  • Keine Baumaßnahmen in ihren wichtigsten Lebensräumen

Weiterführende Links:

www.help-porpoises.eu

www.walschutz.org

www.deutsches-meeresmuseum.de

www.schweinswale.de

Kontakt Schweinswale e.V.

Tel.: 0176-22208271
info@walschutz.org

Beitrag in der Ostsee-Zeitung

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Informationen zur  Spendenkampagne ‚Round Baltic Sea‘