Woher hat der Schweinswal seinen Namen?

Woher hat der Schweinswal eigentlich seinen Namen?

Das ist eine oft gestellte Frage und es gibt, wie so oft, mehrere Antworten, aber eine scheint mir glaubwürdig zugrunde zu liegen. Der griechische Universalgelehrte und bekannte Philosoph Aristoteles (384 bis 322 v. Chr.) sezierte einen toten Schweinswal und stellte fest, dass die inneren Organe denen eines Schweins entsprechen und nicht denen von Fischen gleichen. Die Wale verfügen über eine Lunge, atmen Luft, gebären lebende Jungen und säugen ihre Jungen mit Milchdrüsen. Fische haben in Gegensatz dazu Kiemen, eine Schwimmblase und vermehren sich mittels Eiern, die ins Wasser abgegeben werden.

Aufgrund seiner Feststellung, heißt es, nannte Aristoteles den Wal: „Schwein des Meeres“ und zählte ihn zu den Säugetieren. Diese Bezeichnung blieb haften und zieht sich auch durch viele Sprachen, im Mittelalterlichen Latein „porcopiscus“ oder im klassisches Latein: „porculus marinus“, z.B. dänisch „marsvin“, niederländisch „mereswijn“.

Im Englischen heißt der Schweinswal auch „puffing pig“, und das ist auf den schnaubenden Blas zurückzuführen, den man gut hören kann, wenn der kleine Wal zum Atmen an die Wasseroberfläche kommt und davor ausatmet.

Was hat der Schweinswal mit dem Schwein gemein?

Manchmal kommt auch am Ende eines Vortrags: ja, aber, so ein süßer Wal, schaut so nett aus, sollte man nicht den Namen ändern? Hat doch mit Schwein nichts zu tun!

Und weil das schon so oft kam, möchte ich deshalb hier einmal mehr die Lanze für die Schweine brechen. Schweine, und dabei meine hier die Haustierrassen, sind ebenfalls sehr niedliche und vor allem sehr intelligente und freundliche Tiere. Es ist unverantwortlich und unmenschlich, dass und wie sie in den Massentieranlagen gehalten werden. Sie brauchen Abwechslung, Auslauf und saubere Plätze zum Schlafen und keine engen öden Pferche mit Spalten- oder Betonboden, wo sie manchmal sogar in ihrem eigenen Kot waten, liegen müssen und darauf ausrutschen. Die Bilder im Fernsehen, an die sich leider schon die meisten gewöhnt haben, zeigen schlimmes Tierleid, eigentlich müsste immer wieder ein Aufschrei durch’s Land gehen, aber leider verstummt Kritik immer mehr, es ist schon Gewohnheit, keiner erkennt das Tierleid und immer mehr wird vertuscht.

Diese erbärmliche Haltung von Nutztieren ist meiner Meinung nach ein großes Vergehen an diesen armen Tieren und ist durch nichts zu entschuldigen. Kein Preis- und Konkurrenzdruck rechtfertigt dies. Hier müssen Bauern, Bauerverband und Industrie und Politiker endlich ganz große Zugeständnisse und Verbesserungen im Tierschutz machen, die eine artgerechte Haltung ermöglichen. „Der Verbraucher will günstige Preise“, heißt es immer, aber das stimmt so allein nicht, nein: Der Verbraucher möchte aber auch kein solches Tierleid und wären die Missstände in der Haltung offensichtlicher und würde die Menschen mehr über die Tiere wissen, dann dürfte, würde es so etwas gar nicht geben. Es ist unserer Gesellschaft unwürdig. Zudem kommen viele der hohen Kosten für die Bauern von der übermäßigen Technisierung und dem nötigen Antibiotikaeinsatz und Arzneimittelkosten, die den Bauern zum Teil aufgedrängt werden und sie bezahlen müssen. Das System ist krank, die Tiere sind krank und Menschen, die dieses Fleisch essen, werden meiner Meinung nach früher oder später auch krank. Deswegen, liebe Walschützer, esst bitte auch kein Schweinefleisch aus Massentierhaltung.

Ich bin sicher, dass es auch finanzierbare andere Lösungen gibt, die eine bessere Haltung in nötigem Maßstab ermöglichen, es ist nur kein Wille da, weil es entweder um reine Profitgier der Konzerne geht, oder zu wenig Informationen bei den entsprechenden Bauern vorliegen oder aus Unwissenheit kein Gefühl und Verständnis vorhanden ist, keine Empathie oder Ignoranz. Hier muss dringend umgedacht werden. Die schreckliche Massentier-Haltung ist „unmenschlich“, sie gebührt sich nicht für eine zivilisierte Gesellschaft und widerspricht einem verantwortungsvollen Umgang mit Lebewesen.

In meiner Kindheit hatte ich das Glück, eine glückliche Schweinehaltung erleben zu können. In unserem kleinen Dorf in Mittelfranken hatten viele Nachbarn dies nebenberuflich und allabendlich, wenn ich zu Besuch bei meinen Freundinnen war, roch es nach frisch gekochten Kartoffeln, die in einem riesigen Bottich am Stall extra für die rosa Schweinchen gekocht wurden. Vermischt mit Gemüseabfällen vom benachbarten Gasthof, mundete das Mahl den Schweinchen sehr gut und sie schmatzen laut und zufrieden. Um ein bisschen an die frische Luft zu kommen, durften sie am Nachmittag in einem Teil des Gartens laufen und wühlen. Aber sie waren sehr sauber. Im Stall hatte sie eine Stroheinstreu. Sie waren sehr zutraulich und wir Kinder spielten mit ihnen. Das war wunderbar.

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